Am 9. Oktober fand an unserer Schule ein aufschlussreicher Workshop zum Thema digitale Medien statt. Geleitet wurde dieser von Herrn Ostwinkel, Kriminaloberkommissar der Polizei München, der den Schülerinnen und Schülern der 4.Klassen die Gefahren und Risiken im Umgang mit digitalen Medien näherbrachte.
Zu Beginn des Workshops sprach Herr Ostwinkel über beliebte Computerspiele wie Fortnite und FiFa. Als kurze Ausschnitte dieser Spiele gezeigt wurden, reagierten viele Kinder begeistert und äußerten lautstark ihre Meinungen. Es war überraschend zu sehen, wie viele Kinder bereits Spiele wie Fortnite spielen, obwohl diese erst für ältere Jugendliche freigegeben sind.
Herr Ostwinkel erklärte, dass diese Spiele darauf abzielen, Glückshormone auszuschütten. Durch gezielte Belohnungssysteme, die mittels Künstlicher Intelligenz (KI) implementiert sind, werden die Spieler immer wieder animiert, weiterzuspielen. Dadurch kann sehr schnell eine Abhängigkeit oder Sucht entstehen, wobei die virtuelle Welt für viele wichtiger wird als die reale Welt. Die Symptome einer Computersucht äußern sich darin, dass man ständig ans Spielen denkt, immer öfter und länger spielen möchte, nicht merkt, wie schlecht es einem dabei geht, und auch lügt oder verheimlicht, um spielen zu können. Die Folgen können verheerend sein.

Im weiteren Verlauf des Workshops thematisierte Herr Ostwinkel auch Filme und Serien, die ebenfalls Altersbeschränkungen unterliegen. Einige Kinder gaben offen zu, solche Filme trotzdem anzusehen. Herr Ostwinkel erklärte, dass in vielen dieser Filme Gewalt und Grausamkeit verherrlicht werden, was zu Angststörungen und anderen psychischen Problemen führen kann. Daher ist es wichtig, die Altersfreigaben ernst zu nehmen und sich daran zu halten.
Einige Filme kann man sich illegal im Netz ansehen – aber Achtung! Finger weg von dieser Aktion! Solches Verhalten wird konsequent bestraft. Bereits mit 7 Jahren kann man zur Verantwortung gezogen werden, wenn es zu Strafzahlungen kommt. Diese Zahlungsforderungen haben bis zu 30 Jahre Bestand und können schnell zu einem fünfstelligen Betrag anwachsen!
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den sozialen Medien. Mit den Fragen „Verbringen deine Eltern viel Zeit am Handy?“ „Wer wünscht sich, dass seine Eltern öfter mal das Handy weglegen und mit ihnen spielen?“ startete Herr Ostwinkel dieses Thema. Interessanterweise gingen bei diesen Fragen sehr viele Finger der Kinder in die Höhe. Herr Ostwinkel nannte Beispiele wie WhatsApp, Snapchat, Instagram und Facebook, die kontinuierlich neuen Nachrichten auf die Handys der Nutzer bringen. All diese Apps sind jedoch nicht für Grundschulkinder freigegeben. Dennoch nutzen viele Kinder diese Plattformen. Herr Ostwinkel wies darauf hin, dass die Nutzung dieser Plattformen erheblichen Stress verursachen kann, da viele versuchen, alle Nachrichten sofort zu lesen. Wenn man dies nicht tut, kann es vorkommen, dass unerwünschte bzw. verbotene Inhalte in Text- oder Bildform auf dem eigenen Handy landen. Der Besitz solcher Inhalte ist strafbar. Um sich zu schützen, riet Herr Ostwinkel dazu, problematische Gruppen konsequent zu blockieren. Ferner besteht die Gefahr, dass Kinder sich untereinander beschimpfen, beleidigen und Unwahrheiten verbreiten. Dies nennt man Cybermobbing. Gegen dieses Fehlverhalten gehen Schulen in Zusammenarbeit mit der Polizei gegen die Täter vor. Es kommt immer zu einem zwanghaften Schulwechsel und Abnahme des Handys. Es ist wichtig, dass Kinder und Eltern ein vertrauensvolles Verhältnis haben und die Nutzung dieser Apps gemeinsam regulieren und besprechen.
Ein wichtiger Punkt war auch der Schutz der eigenen Daten. Herr Ostwinkel warnte davor, Selfies oder private Fotos als Profilbilder hochzuladen, da sie viele persönliche Informationen preisgeben. Wer zu viele Daten von sich offenbart, macht sich „gläsern“ und angreifbar. Einmal veröffentlichte Daten sind kaum wieder zu löschen – „Sind die Daten erst im Netz, gibt es kein Zurück!“, betonte er. Wenn man seine Daten zu großzügig und unbedacht im Netz verbreitet, besteht die Gefahr des Identitätsklau. Plötzlich können Bilder von einem im Netz auftauchen, die es real nie gegeben hat, aber mit KI und krimineller Energie erschaffen wurden. Das kann mehr als unangenehm werden. Persönliche Daten sollten nur mit echten Freunden und der Familie geteilt werden, da sie einen „goldenen Schatz“ darstellen.
Auch vermeintliche Freunde aus dem Internet können eine große Bedrohung darstellen. Herr Ostwinkel riet dringend davon ab, Bilder zu verschicken oder sich mit unbekannten Personen aus dem Netz zu treffen. Virtuelle Freunde sind keine Freunde. Lieber hat man nur wenige Freunde, dafür sind es aber echte, wahre Freunde, denen man vertrauen kann.
Zum Abschluss erinnerte Herr Ostwinkel die Kinder daran, verantwortungsvoll mit digitalen Medien umzugehen, auf die Altersfreigaben zu achten und bei Unsicherheiten stets das Gespräch mit Erwachsenen zu suchen.
Stimmen der Mädchen und Buben nach dem Vortrag:
„Mir hat der Vortrag gut gefallen, ich fand ihn spannend und ich ga auch was gelernt. Man soll sein Profilbild nicht öffentlich machen.“
„Ich hab` gelernt, dass man nicht so viel spielen soll.“
„Ich fand es gut. Ich hab` meiner Mama davon erzählt.“
„Mir hat es richtig gut gefallen. Wie viel im Internet Falsches erzählt wird und welche Gefahren im Internet lauern“
„Ich hab` gelernt, dass Medien süchtig machen, weil das Gehirn immer mehr will – die positive Bestärkung.“
Ich hab` gelernt, dass Medien Angst machen können.“











